

Steinmeier: Verstorbener Claus Peymann bedeutender Regisseur und Intendant
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Theaterregisseur Claus Peymann als "einen der bedeutendsten Regisseure und Intendanten unseres Landes" gewürdigt. "Sei es in Stuttgart, Bochum, Wien oder Berlin – Claus Peymann hat tiefe Spuren hinterlassen und sich mit seinen Inszenierungen unvergesslich gemacht", erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Mit der Uraufführung von Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung" oder Thomas Bernhards "Heldenplatz" habe er Theatergeschichte geschrieben.
Steinmeier erklärte, der am Mittwoch im Alter von 88 Jahren gestorbene Peymann sei ein begnadeter wie wagemutiger Geschichtenerzähler gewesen, der das Publikum in seinen Bann gezogen habe. Damit habe er die Bühne zu dem gemacht, was sie im besten Sinn immer auch sein könne - "ein Spiegel des Menschseins und damit ein Ort der Selbstverständigung der Gesellschaft".
Peymann wurde 1937 in Bremen geboren. Er studierte Germanistik, Literatur- und Theaterwissenschaften in Hamburg und ging nach einigen Jahren an mehreren deutschen Theatern nach Wien, wo er von 1986 bis 1999 das Burgtheater leitete. Danach zog es ihn in die Bundeshauptstadt. Peymann war von 1999 bis 2017 Intendant des Berliner Ensembles.
Peymann gilt als einer der renommiertesten deutschen Theaterregisseure, neben Klassikern wie Bertolt Brecht und William Shakespeare bildeten auch moderne Autorinnen und Autoren einen Schwerpunkt seiner langen Karriere, etwa Handke und Elfriede Jelinek. Seit 1963 zeichnete Peymann als Regisseur für über 45 Uraufführungen verantwortlich.
E.Becker--BP