

Baerbock ruft zu stärkerer Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika auf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich bei ihrem Besuch mit ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna in Äthiopien für stärkere Beziehungen der EU zu Afrika ausgesprochen. "Wir brauchen Afrika, um unsere europäische Friedensordnung zu verteidigen", sagte Baerbock am Freitag in Addis Abeba, dem Sitz der Afrikanischen Union (AU), mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dessen Auswirkungen seien überall auf der Welt und besonders in Afrika zu sehen, weil Getreide als Kriegswaffe eingesetzt werde.
"Wir als Europäer brauchen in diesen Zeiten, wo unsere Friedensordnung in Europa durch den russischen Angriffskrieg angegriffen worden ist, die Unterstützung von unseren Freunden und Partnern weltweit", sagte Baerbock. "Es ist uns wichtig, die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union (EU) und der AU weiter auszubauen, gerade in diesen Zeiten, wo globale Krisen sich überlappen", sagte Baerbock.
Sie nannte dabei den "Angriff auf die europäische Friedensordnung, Konflikte in Afrika, die Klimakrise und die Ernährungskrise". Europa und Afrika seien nicht nur geografisch Nachbarn, sondern auch "im Herzen".
"Wir können in einer gemeinsamen Welt diese gemeinsamen Krisen und Herausforderungen nur gemeinsam lösen", sagte Baerbock weiter. Die AU stehe genauso wie die EU für Frieden, Sicherheit und Freiheit. Sie sprach sich zudem für zwei ständige Sitze Afrikas im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aus. Deutschland setzt sich ebenso wie andere Länder schon lange für eine Reform des Sicherheitsrates mit einer größeren Anzahl von ständigen und nicht-ständigen Mitgliedern ein.
Auch Baerbocks französische Kollegin Colonna sagte, Afrika solle besser im UN-Sicherheitsrat vertreten sein. Sie sprach sich außerdem für einen Platz der AU in der G20 aus. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, bezeichnete die mangelnde Präsenz Afrikas im UN-Sicherheitsrat als "Ungerechtigkeit, die behoben werden muss". Er begrüßte die Unterstützung Deutschlands und Frankreichs für eine Reform des UN-Organs.
M.Keller--BP