

Bundeskanzler Merz: "sehr enttäuscht" über Ausgang der russisch-ukrainischen Gespräche
Nach dem Ende der ersten direkten russisch-ukrainischen Gespräche seit mehr als drei Jahren hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) "sehr enttäuscht" über deren Ausgang gezeigt. Die bisherigen diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien seien "leider an der mangelnden Bereitschaft Russlands gescheitert, jetzt erste Schritte in die richtige Richtung zu tun", sagte Merz am Freitag bei einem Treffen mit Amtskollegen in Tirana.
Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Großbritanniens Premierminister Keir Starmer, Polens Regierungschef Donald Tusk und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kamen am Freitag am Rande des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft in der albanischen Hauptstadt Tirana zusammen. Laut Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow führten sie dabei auch ein Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump.
Die ersten direkten Gespräche zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine seit über drei Jahren endeten am Freitagnachmittag in Istanbul nach rund anderthalb Stunden ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Zuvor hatte Selenskyj bei einer Rede in Tirana von seinen europäischen Amtskollegen eine "starke Reaktion" im Falle eines Scheiterns der russisch-ukrainischen Gespräche gefordert.
Frankreichs Präsident Macron warf Russland vor, "kein Interesse" an einem Waffenstillstand in der Ukraine zu haben. Von Seiten der europäischen Staats- und Regierungschefs müsse darum "mehr Druck" auf Moskau ausgeübt werden, sagte er in Tirana.
V.Walter--BP