

US-Verteidigungsminister Hegseth lässt Afghanistan-Abzug unter Biden untersuchen
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth lässt den Afghanistan-Abzug unter dem früheren Präsidenten Joe Biden vor rund dreieinhalb Jahren neu untersuchen. Er habe eine umfassende Überprüfung angeordnet, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und "den Amerikanern ein vollständiges Bild" zu liefern, heißt es in einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Memo des Pentagon-Chefs.
Hegseth warf der Biden-Regierung einen "katastrophalen und peinlichen Abzug" aus Afghanistan vor. Er habe im August 2021 zum Tod von 13 Soldaten und 170 Zivilisten bei einem Selbstmordattentat auf den Flughafen Kabul geführt, erklärte der Minister. Es handele sich um "einen der dunkelsten" Vorfälle bei einem US-Einsatz im Ausland.
Hegseth beauftragte seinen Assistenten Sean Parnell, ein Sondergremium einzuberufen, um frühere Untersuchungsergebnisse unter dem Demokraten-Politiker Biden gründlich zu prüfen. Parnell wie Hegseth sind Afghanistan-Veteranen.
Bidens Nachfolger Donald Trump hatte Anfang März die Festnahme eines mutmaßlichen Drahtziehers des Selbstmordattentats am Flughafen Kabul bekanntgegeben. Der Verdächtige sei mit pakistanischer Hilfe gefasst worden, sagte der Republikaner. Nach Angaben der US-Regierung gehört der Festgenommene mit dem Kampfnamen "Dschafar" dem regionalen Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan und Pakistan (IS-K) an.
Die USA und Verbündete wie Deutschland hatten den Nato-geführten Einsatz in Afghanistan nach rund 18 Jahren im August 2021 überstürzt beendet. Die Hauptstadt Kabul fiel daraufhin wieder in die Hände der radikalislamischen Taliban. Das Attentat ereignete sich, als tausende Menschen zu einem der Flugzeuge strömten, mit denen die USA und andere westliche Länder ihre Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit bringen wollten.
P.Barth--BP