

Fünfte Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA in Rom beendet
Die fünfte Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA am Freitag in Rom ist nach Angaben aus US-Kreisen "konstruktiv" verlaufen. Es sei ein weiteres Treffen vereinbart worden. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi erklärte, die Verhandlungen seien "zu kompliziert, um in zwei oder drei Treffen gelöst zu werden".
Bei den Verhandlungen, die über zwei Stunden angedauert hätten, wären Fortschritte gemacht worden, hieß es aus US-Kreisen weiter. Es hätten "sowohl direkte als auch indirekte Gespräche" stattgefunden.
Der Außenminister des Vermittlers Oman, Badr Albusaidi, erklärte im Onlinedienst X, die Verhandlungen hätten "teilweisen, aber nicht überzeugenden Fortschritt" gebracht. Er hoffe, "die verbliebenen Fragen in den kommenden Tagen zu klären".
Der US-Sondergesandte und Leiter der US-Delegation in Rom, Steve Witkoff, verließ die italienische Hauptstadt nach iranischen Angaben bereits vor dem Ende der Verhandlungen. Grund für die Abreise des US-Sondergesandten sei "sein Flugplan" gewesen, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakai.
Mitte April hatten die USA und der Iran die Gespräche über ein mögliches neues Atomabkommen aufgenommen. Die ersten vier Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis.
Zuletzt hatten Washington und Teheran öffentlich über die Anreicherung von Uran im Iran gestritten. Während Teheran wiederholt erklärt hat, die Anreicherung von Uran sei für den Iran nicht verhandelbar, bezeichnete die US-Seite dies als "rote Linie". Die USA könnten "nicht einmal ein Prozent an Anreicherung erlauben", erklärte Witkoff am vergangenen Sonntag. Araghtschi erklärte seinerseits, "Anreicherung im Iran wird weitergehen, ob mit oder ohne ein Abkommen".
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen, was Teheran bestreitet. 2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.
2018 zogen sich die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump jedoch einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus drängt Trump auf eine neue Vereinbarung. Er droht dem Iran zugleich für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen.
X.Maier--BP