

Tschechiens Präsident kritisiert Grenzkontrollen und fordert härtere Migrationspolitik
Tschechiens Präsident Petr Pavel hat Kontrollen, wie sie aktuell an deutschen Grenzen stattfinden, kritisiert und stattdessen eine bessere Zusammenarbeit in der EU sowie eine grundsätzlich härtere Migrationspolitik gefordert. Der freie Personen- und Warenverkehr sei "eine der größten europäischen Errungenschaften", sagte Pavel der "Welt" (Mittwochsausgabe).
"Wenn wir uns jetzt einseitig vom Schengen-System verabschieden, schadet das der gesamten EU. Es muss klar sein, dass alle Maßnahmen zur Grenzsicherung zwischen Schengen-Staaten nur temporär sein sollten, um mit einer bestimmten Krisensituation umzugehen", betonte Pavel.
Deutschland kontrolliert seit Mai verstärkt seine Grenzen - auch zu Tschechien. Pavel forderte vor diesem Hintergrund mehr Koordination zwischen den EU-Ländern sowie eine grundsätzlich härtere Migrationspolitik. "Es ist wichtiger, die Außengrenzen der EU viel stärker zu sichern, es braucht einen besseren Informationsaustausch zwischen den Grenzbehörden", sagte der tschechische Präsident.
Er forderte eine strengere Politik gegenüber illegaler Migration und mehr Härte gegenüber denjenigen, denen man mit Offenheit begegnet sei, "die diese Offenheit aber nicht verdienen, weil sie die Regeln des Gastlandes nicht achten".
U.Schmid--BP