

Hamas: Israelische Truppen im Gazastreifen sind Hürde für Waffenruhe-Abkommen
Die von Israel geplante dauerhafte Präsenz seiner Armee im Gazastreifen ist nach Angaben der radikalislamischen Hamas eine der größten Hürden auf dem Weg zu einer neuen Waffenruhe in dem Gebiet. "Wir können die Fortsetzung der Besatzung unseres Landes nicht hinnehmen", sagte das hochrangige Hamas-Mitglied Bassem Naim am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Auch das aktuelle System der Hilfslieferungen über die von den USA und Israel unterstützte Stiftung GHF sei ein Streitpunkt, fügte Naim hinzu. Delegationen der Hamas und Israels führen derzeit in Katar indirekte Verhandlungen über eine neue Feuerpause in dem seit Oktober 2023 andauernden Krieg. In den Verhandlungen wirken die USA, Ägypten und Katar als Vermittler.
Die Hamas ist vor allem mit der Kontrolle Israels über Rafah an der Grenze zu Ägypten sowie über den sogenannten Morag-Korridor zwischen Rafah und Chan Junis nicht einverstanden. Das wäre "die Auslieferungen unseres Volks in isolierte Enklaven unter der Kontrolle der Besatzungsarmee", sagte Naim.
Die Palästinenserorganisation fordert nach seinen Angaben zudem ein Ende der Hilfslieferungen durch die GHF. An deren Lieferzentren waren in den vergangenen Wochen nach palästinensischen Angaben immer wieder Menschen getötet worden, die auf Hilfslieferungen warteten.
Auf dem Tisch bei den Verhandlungen in Katar liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause. Die Hamas hatte am Mittwoch erklärt, der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zuzustimmen. Einen Zeitplan dafür gab es aber zunächst nicht.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach israelischen Armeeangaben jedoch tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mindestens 57.760 Menschen getötet.
X.Maier--BP