

Arbeitslosigkeit in USA steigt im Juli auf 4,2 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in den USA ist im Juli entgegen den Erwartungen leicht gestiegen. Die Arbeitslosenrate stieg von 4,1 auf 4,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Im vergangenen Monat wurden zwar demnach unter dem Strich 73.000 Jobs geschaffen, zugleich korrigierte das Ministerium diese Angabe für Mai und Juni aber deutlich nach unten.
Im Mai habe es nur 19.000 neue Arbeitsplätze gegeben und nicht wie bisher angenommen 144.000, erklärte das Ministerium. Die Zahl für Juni korrigierte es auf 14.000 statt 147.000. Im Vergleich zu den Vorjahresmonaten ist das ein sehr niedriger Stand. Das Arbeitsministerium führt dies unter anderem auf die von Präsident Donald Trump angeordneten Massenentlassungen öffentlicher Angestellter zurück.
Wirtschaftsexperten sehen dahinter zudem Unsicherheit von Arbeitgebern wegen Trumps Zollpolitik. Die Chefökonomin der US-Bank Navy Federal Credit Union, Heather Long, sprach von einem "ungesunden Arbeitsmarkt". "Die Wirtschaft braucht rasch Gewissheit über die Zölle" und ihre Kosten, betonte sie.
Die US-Notenbank Fed hatte ihre Zurückhaltung bei der von Trump geforderten Leitzinssenkung diese Woche unter anderem mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt begründet. Ihr Mandat besagt, dass sie ein Gleichgewicht zwischen Inflation und Arbeitsmarktentwicklung schaffen soll. In der Praxis bedeutet das, dass die Fed bei hoher Inflation den Leitzins erhöht, um die Wirtschaft abzukühlen. Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, kann sie dagegen die Zinsen senken, um die Wirtschaft zu stimulieren.
Zwei von Trump ernannte Mitglieder im zwölfköpfigen Gouverneursrat der Fed hatten sich am Mittwoch entgegen der Mehrheitsmeinung für eine Zinssenkung ausgesprochen. Eine von ihnen, Michelle Bowman, warnte nun im Sinne des Präsidenten, das weitere Aufschieben einer Zinssenkung "könnte zu einer Verschlechterung des Arbeitsmarktes und einer weiteren Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen".
Q.Schmid--BP